Türen müssen nicht nur gut schließen. Sie müssen auch über ein gutes Schloss verfügen, um abgeschlossen werden zu können. Dies gilt sowohl für Innen- wie auch für Außentüren. Es ist natürlich nicht zwangsweise notwendig, die Türbeschläge ein Leben lang zu verwenden. Man kann sie nämlich ganz leicht austauschen. Was gibt es zu beachten, wenn neue Drückergarnituren werden? Wir können es nicht leugnen – Drückergarnituren werden nicht jeden Tag neu gekauft.
Welches Material ist empfehlenswert?
Wir müssen gar nicht um den heißen Brei herumreden. Edelstahl ist grundsätzlich das beste Material, das für die Herstellung von Drückergarnituren verwendet werden kann. Edelstahl ist nicht nur hochwertig, sondern auch langlebig und pflegeleicht. Es gilt zu unterscheiden, ob es normaler oder rostfreier Edelstahl sein soll. Selbstverständlich sind beide von hoher Qualität. Rostfreier Edelstahl ist aber nahezu frei von der Pflege. Nur die normale Reinigung fällt regelmäßig an.
Ein weiteres Langzeit-Material ist das Aluminium. Auch wenn es nahezu identische Eigenschaften wie der Edelstahl aufweist, ist es bei Weitem nicht so robust. Dennoch wird es gerne eingesetzt.
Sowohl Edelstahl als auch Aluminium gehören zu den Materialien, die dem modernen Style zugeordnet werden. Messing hingegen wird zu den antiken Materialien gezählt. Sicherlich sind diese Drückergarnituren sehr schön anzusehen. Sie sind allerdings sehr pflegeintensiv und zeigen eine Neigung zur Rostentwicklung.
Letztlich finden wir auch Kunststoffbeschläge. Wir sollten uns allerdings von vornherein im Klaren darüber sein, dass die Kunststoffbeschläge nur eine begrenzte Lebensdauer aufweisen. Mit Edelstahl können sie in puncto Lebensdauer nicht konkurrieren. Auch in Bezug auf die Pflege der Kunststoffbeschläge muss ein wenig mehr Zeit investiert werden. Allerdings bergen sie den Vorteil, antistatisch zu sein. Dadurch werden sie gerne für Feuerschutztüren und Rauchschutztüren eingesetzt.
Kleine Typenkunde für Drückergarnituren
Auch wenn man es nicht gleich glauben möchte, so ist eine kleine Typenkunde unerlässlich, wenn man sich eine Drückergarnitur „für den Rest seines Lebens“ (in dieser Wohnung) zulegen möchte. Schauen wir uns die gängigen Stile einmal an.
- Türbeschläge mit einer Langschild-Drückergarnitur
- Türbeschläge mit einer Schmalschild-Drückergarnitur
- Beide genannten zeichnen sich dadurch aus, dass Drücker und Schloss direkt miteinander verbunden sind.
- Rosettengarnituren: Bei ihnen sind Drücker und Schloss nicht miteinander verbunden. Sie werden als eckiges oder rundes Modell angeboten.
Nun stellt sich natürlich immer die Frage, welcher Stil zur aktuellen Einrichtung passt. Dabei sind Sie gefragt. Denn einerseits könnte man sich an den vorherigen Drückergarnituren orientieren. Andererseits kann man auch einmal etwas ganz anderes, etwas Neues wagen. Wollen Sie beispielsweise ein wenig Farbe ins Spiel bringen, etwa beim Kinderzimmer, sind bunte Kunststoffgarnituren genau das Richtige für Sie. Auch bei den Farben Schwarz und Weiß sind die Kunststoffmodelle in Ihrem direkten Favouritenfeld angesiedelt. Beide Farben lassen sich mit sehr vielen Einrichtungsstilen kombinieren, sodass sie relativ oft zur Anwendung kommen.
Sie sind dem Vintage-Stil verfallen? Dann sind die bereits erwähnten Messing-Modelle genau das Richtige. Es gibt sie sowohl als wirklich antike / vintage Modelle, aber auch als Repliken, die der Optik, dem Stil angepasst wurden. Schauen Sie sich im Bereich Antik / Vintage lieber genauer um, bevor Sie die falschen Modelle erstehen.
Müssen eigentlich alle Türen das gleiche Modell tragen?
Wie so oft muss die Antwort lauten: Alles, was gefällt, ist erlaubt. Wenn Sie Spaß daran haben, jede Tür mit einem anderen Modell zu belegen, sollte Ihnen nichts im Wege stehen. Die meisten Menschen jedoch lieben es einheitlich. Für sie müssen alle Innentüren und alle Außentüren die gleichen Beschläge haben. Grundsätzlich ist weder das eine noch das andere ein Problem. Sogar ausgefallene Vintage-Modelle können derart genutzt werden, dass ein neuer Sicherheitszylinder integriert wird, sodass dem Sicherheitsstandard Genüge getan wird, die Optik aber den persönlichen Vorlieben entspricht. Und genau so soll es doch auch sein, nicht wahr? Viele Drückergarnituren älteren Baujahrs können auf diese Weise erhalten bleiben. Gleichzeitig brauchen die renovierten und neu aufgebauten Häuser keinen Stilbruch an der Tür erleiden oder auf die Sicherheit verzichten. Wenn Sie Zweifel bezüglich des Erhalts der alten Drückergarnitur haben, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, wie der neueste Sicherheitsstandard mit den alten Türbeschlägen kombiniert werden kann. Viele Fachleuten aus diesem Metier kennen diese Fragen bereits und können Ihnen viele Vorschläge machen, wie Sie das Moderne und das Alte zusammenbringen können. Vertrauen Sie ihnen. Sie wissen genau, was sie machen können und was tatsächlich nicht geht.
Die richtigen Abmessungen
Die heutigen Türen sind hinsichtlich der Breite genormt, sodass alle Drückergarnituren dieser Norm angepasst sind. Sind Sie jedoch beim Renovieren und haben es mit alten Türen zu tun, sollten Sie unbedingt die Abmessungen nehmen. Denn diese Türen sind desöfteren wirklich speziell. Sie sind, entsprechend der damaligen Zeit, aus den Materialien gefertigt worden, die halt greifbar waren. Dadurch ergeben sich mitunter abstruse Abmessungen, die nicht den genormten Garnituren entsprechen. Dies ist aber nicht weiter schlimm, weil es immer auch Modelle für die XXL-Türen gibt. Nur selten ist tatsächlich eine Sonderanfertigung notwendig.
Auch die Abmessungen zwischen dem Türdrücker und dem Türschloss können entscheidend sein.
Mitunter haben Sie es mit der reinen Garnitur zu tun, also mit dem Drücker und der Abdeckung. Ist das Schloss noch intakt, besteht kein Grund, etwas daran zu ändern. Gerade die günstigen Innentüren von heute sind nicht in der Qualität gefertigt, dass sie einen häufigen, kompletten Garniturenwechsel aushalten. Dies gilt insbesondere für Holztüren.
Darf ich in der Mietwohnung auch einfach alles austauschen?
Einfach loslegen dürfen Sie auf keinen Fall. Es gibt zum einen die Variante, den Vermieter zunächst um seine Zustimmung zu bitten. Wenn es schiefgeht, versagt er diese und Sie muss auch in Zukunft mit den installierten Garnituren auskommen müssen. Wenn er zustimmt, sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Tür, also in diesem Fall die Türbeschläge, beim Auszug wieder in den Urzustand zurückgesetzt werden können. Den meisten Vermietern ist dies extrem wichtig und extra im Mietvertrag vermerkt.
Die Rückholfeder
Nein, sie ist für die reguläre Verwendung nicht zwingend notwendig. Ist sie aber vorhanden, erbringt sie dem Modell damit im Vergleich auf jeden Fall einige Pluspunkte. Allerdings muss man sagen, dass sie sich auf den Preis niederschlägt, sodass man, wenn sie nicht unbedingt benötigt wird, nicht beachten sollte.
Gibt es Hersteller, die empfehlenswert sind?
Auch unter den Herstellern für gibt es natürlich solche, die ohne Probleme empfohlen werden können. Hierzu gehören die folgenden:
- ABUS
- Hoppe
- JUVA
- Gedotec
- Alpertec
- Ck-Türbeschläge
- Basi
- Beschläge Hamburg
- Haeusler-Shop
Vermutlich braucht es gar nicht erwähnt werden. Doch ist es empfehlenswert, bei den Türbeschlägen auf Qualität und Langlebigkeit zu achten.
Die Frage nach dem Preis
Es wäre schön, wenn sich diese Frage nicht stellen würde. Doch ist der Preisunterschied so groß, dass man darüber Bescheid wissen sollte. Wirklich günstige Modelle erhält man bereit für knapp 13 Euro. Ist nach oben hin tatsächlich keine Grenze gesetzt, ist es ein Leichtes auch rund Euro 150 für eine einzige Drückergarnitur auszugeben. Doch seien Sie vorsichtig und setzen Sie sich am besten ein Limit. Insbesondere beim Sanieren eines älteren Hauses können sonst recht hohe Summe zusammenkommen. Das muss aber nicht unbedingt sein. Zwischen den günstigen und den super-teuren Modellen befinden sich sehr viele mit einer hohen Qualität, einer großen Langlebigkeit. Dies sollte nicht vergessen werden.
… und das eigentliche Auswechseln?
Nein, Sie brauchen keinen Fachhandwerker, um diese kleine Aufgabe zu erledigen. Die Garnituren werden abgeschraubt, die neuen aufgesetzt und festgezogen – fertig. Muss der Drücker ebenfalls ausgetauscht werden, ist nach dem Splint zu suchen, der das Gebilde zusammenhält. Dieser wird entfernt und die Drücker auseinandergenommen. Um die neuen Drücker aufzusetzen, werden sie durch das Loch oberhalb des Schlüssellochs zusammengesteckt und mit dem Splint fixiert – fertig.
Geben Sie gut acht auf die Drückergarnituren. Gerade bei Kindern und Jugendlichen wird oftmals das eigentlich Prinzip des Türdrückers verkannt. Die Tür wird brutal aufgedrückt, zugeschmissen, dass das ganze Haus bebt. Nicht nur die Tür wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Auch für die Aufhängung, das Schloss und den Türdrücker ist dies keine gute Behandlung.